Angriffsziel London

22.11.2020

Letzte Startvorbereitungen an einer V 2.                                                                              (Niederlande 1945)


Fernrakete A 4 V2

Der erste Versuchsabschuss der A 4 fand am 13. Juni 1942 in Peenemünde statt. Er schlug fehl und die Rakete explodierte in 1,3 Kilometer Entfernung. Auch der zweite Start am 16. August 1942 wurde ein Versager. Erfolgreich verlief erstmals der Abschuss der A 4 V-4 "V" für Versuchsmodell) am 3. Oktober 1942. Das Projektil erreichte eine Entfernung von 190 km und wich nur 4 km seitlich von der Ziellinie ab. Angetrieben wurde es mit einem Gemisch aus 75-prozentigem Ethanol und Flüssigsauerstoff . Eine Pumpenbaugruppe war nötig, welche die großen Mengen an Alkohol und flüssigem Sauerstoff in die Brennkammer fördern konnte. Zum Antrieb dieser Doppelpumpe diente eine integrierte Dampfturbine von 600 PS Leistung. In einem Dampferzeuger wurde durch die katalytische Zersetzung von Wasserstoffperoxid mittels Kaliumpermanganat Dampf erzeugt. Die Steuerung erfolge mittels eines für die damalige Zeit sehr fortschrittlichen Trägheitsnavigationssystem bei welchem ein elektronischer Analogrechner, die von den Gyroskopen registrierten Abweichungen von Quer- und Seitenachse auswertete und zur Kurskorrektur die Servomotoren der Strahl- und Luftruder ansteuerte. Bis zum 9. Juli 1943 erfolgten insgesamt 31 Versuchsabschüsse, dann ging das Muster in die Serienfabrikation, hauptsächlich in Peenemünde, Friedrichshafen und Wiener Neustadt, später dann in den unterirdischen Mittelwerken. Bis zum Beginn der Massenabfeuerungen im September 1944 wurden etwa 12000 A 4 fertig gestellt. Jede erforderte einen Aufwand von 12950 Arbeitsstunden und kostete 38000 RM. Der erste kriegsmäßige Einsatz - inzwischen waren rund 100 Versuchsabschüsse mit etwa 20% Fehlstarts erfolgt - fand am 8. September 1944 statt. Bis zum 27. März 1945 wurde fast pausenlos geschossen. Insgesamt kamen etwa 5500 Geräte zum Abschuss. Davon trafen rund 2000 das Gebiet von London und etwa 1600 das von Antwerpen. Die Reichweite konnte im Verlauf der Entwicklung von anfänglich 320 km auf 380 km erhöht werden. Zwar war die Treffergenauigkeit gering, aber die plötzlichen Einschläge ohne jegliche Vorwarnung übten eine vorher unvorstellbare terrorisierende Wirkung (Demoralisierung) auf die Bevölkerung aus, die völlig anders war als bei der V1, der seit 13. Juni 1944 verschossenen Flugbombe. Während man bei Angriffen der V1 noch Fliegeralarm auslösen konnte, war dies durch die hohe Geschwindigkeit der V2 fast unmöglich, da der Überschallknall erst nach dem Einschlag zu hören war.


Startgewicht: 12.500kg

Reichweite: bis 380km (Balistischer Flug)

Gipfelhöhe: bis 210km (88km im balistischen Flug)

Steiggeschwindigkeit: 5.760km/h

Einschlagsgeschwindigkeit: 2.800km/h (Freifall)

Gefechtskopf: 1.000kg (Amatol)



Sonderanhänger Abschußplattform

Dieser spezielle Anhänger diente zum Transport der Abschußplattform auch "Starttisch" genannt. Als Zugmaschine fungierte meist der Feuerleitpanzer.

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